Oberlinger Orgel Bonn-Beuel

Internationale Orgelkonzerte

St. Joseph Bonn-Beuel, Hermannstraße

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Home → Zeitungskritiken → 15. November 1998 - Pierre Pincemaille, Frankreich
  • 05.10.2020 Nummer sieben erklingt doch
  • 05.03.2016 Ein Klang wie ein Orchester (Generalanzeiger Bonn)
  • 04.10.2015 - Martin Baker (Generalanzeiger Bonn)
  • 25.5.2014 - Pierre Mea (Generalanzeiger Bonn)
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  • 7.7.2013 - David C. Jonies (Generalanzeiger Bonn)
  • 2. Januar 2000 - Johannes Geffert, Köln
  • 2. April 2000 - Johannes Geffert, Köln
  • 6. Februar 2000 - Johannes Geffert, Köln
  • 3. Januar 1999 - Ansgar Wallenhorst, Ratingen
  • Van Oosten spielt den Widor-Zyklus
  • 2. Mai 1999 - Michael Veltman, Troisdorf
  • 9. Mai 1999 - Rie Horoe-Lang, Japan
  • 16. Mai 1999 - Pascal Reber, Straßburg
  • 1. August 1999 - Johannes Geffert, Köln
  • 5. September 1999 - Olivier Latry, Paris
  • 3. Oktober 1999 - Ben van Oosten, Den Haag
  • 14. November 1999 - Nicolas Pien, Rouen
  • 17. November 1999 - Olivier Houette, Paris
  • 21. November 1999 - Michel Chapuis, Versailles
  • 5. Dezember 1999 - Denis Comtet, Paris
  • 31. Dezember 1999 - Kalevi Kiviniemi
  • 6. September 1998 - Jane Parker Smith, Großbritanien
  • 4. Oktober 1998 - Jennifer Bates, Großbritanien
  • 15. November 1998 - Pierre Pincemaille, Frankreich
  • 18. November 1998 - Erwan La Prado, Frankreich
  • 22. November 1998 - Jean Guillou, Frankreich
  • 6. Dezember 1998 - Rudolf Innig, Deutschland
  • Sylvester 1998 - Jane Parker-Smith, Großbritannien


15. November 1998 - Pierre Pincemaille, Frankreich

 
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Pierre Pincemaille in St. Joseph
Er ist ein musikalisches Pulverfaß, ein Tausendsassa; wie auch immer man Pierre Pincemaille auch charakterisieren mag, klar ist, daß der Titularorganist der nahe Paris gelegenen Kathedrale von St. Denis bei seinem Konzert in St. Joseph sozusagen alle Register zog. Er hatte ein reines Improvisationskonzert angesetzt. Erstaunlich war, wie er es schaffte, über anderthalb Stunden hinweg ein Niveau zu halten, das keine schwache Minute enthielt. Selbst in Momenten, in denen er etwas abgespannt wirkte – nach zwei im Zuge einer CD-Aufnahme durchspielten Nächten kein Wunder – lieferte er exquisites musikalisches Handwerk. Die Improvisationen im Stile Bachs – sechs Choralvorspiele über „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ sowie ein Präludium samt Fuge – zeichneten sich durch eine kunstvoll durchformte Polyphonie aus, die mehr war als nur ein stilistisches Gerippe, zu dem viele derartige Stilimitate geraten. Gerade bei den Choralvorspielen war es interessant, wie Pincemaille den Choral durch die verschiedensten Verarbeitungstechniken in einem immer anderen Licht erschienen ließ.
Mit einer Suite de Danses, die eine Reverenz an Pierre Cochereau, den ehemaligen Titularorganisten von Notre-Dame in Paris, war, schlug Pincemaille den Bogen zu seinem eigenen Stil, der reifer und abgeklärter geworden zu sein scheint. Im Detail legte er hier ein großes Raffinement an den Tag, das sich im subtil getroffenen Charakter der Sätze ebenso wie in einer thematisch und harmonisch einfallsreichen Gestaltung zeigte. Genauso wie der abschließende, von Pincemaille als Introduktion, Thema und Variationen umgesetzten Improvisation über das Lied "Gottheit tief verborgen" verstand er es, einen formal schlüssigen Bogen zu schlagen und das Thema auf alle nur erdenklichen Arten zu verarbeiten.
(Bonner General-Anzeiger, Guido Krawinkel)

 


image Konzert des Organisten Pierre Pincemaille in St. Joseph
Die Nähe zu Bach gesucht
St. Josephs große Oberlinger-Orgel erklingt in dieser Woche wieder im Zusammenhang eines Orgeltriduums – es ist das 35. – das an denn beiden Sonntagen und dem Mittwoch dazwischen französische Organisten an den Spieltisch holt. Am 18. Spielt Erwan Le Prado von der Abteikirche St. Etienne aus Caen; am 22. Ist Jean Guillou von St. Eustache, Paris, zu hören mit César Franck und Franz Liszt im Mittelpunkt.
Mit einem im Wortsinne eigenwilligen, jedoch nicht langweiligen Programm aber hatte zunächst Pierre Pincemaille aus St. Denis das Triduum jüngst eröffnet; nur mit eigenen Werken. Das Auffällige dabei: Er hat Bachsche Formen benutzt, um ganz ausdrücklich im Stile des Thomaskantors zu komponieren. Also sechs Choralvorspiele sowie Präludium und Fuge. Wenn es zu beweisen gewesen wäre, dann hat er das ziemlich eindrucksvoll getan: Daß also jemand, der wie er die von Bach verwendeten Choralvorspieltypen und Bachsche Manieren verwendet, ziemlich dicht an Klang und Formverläufe herankommen kann. Ähnlich gilt das offenbar auch für die freien Formen Präludium und Fuge.
Freilich kann das aber auch schlechter Nachrede aussetzen, wenn er mit seinen Bach-Imitationen mehr Eindruck macht als mit komplett Eigenem, wozu hier die sechsteilige Tanzsuite und ein Introduktion, Thema und Variationen überschriebenes Werk zu zählen sind. Der Tanzsuite rechnet man gut, daß sie charakteristische Einfälle den Tanztiteln wie Sarabande, Musette oder Menuet zuordnet.
Aber mehr noch als hier schon nervt bei Introduktion, Thema und Variationen der irgendwie lärmende Klang, der die Pincemailles Stücke durchzieht.
(Bonner Rundschau)

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