Erweiterung der Orgel in St. Joseph
Liebe Orgelfreunde,
die Orgel von St. Josef wurde erweitert, um den Ansprüchen in Gottesdienst und Konzert noch besser gerecht zu werden: Zum einen wurde ein fahrbarer elektrischer Spieltisch gebaut, der unten im Kirchenschiff aufgestellt ist und von dem die Oberlinger - Orgel auf der Empore angespielt werden kann, zum anderen ein schwellbares Fernwerk hinter dem Hochaltar. Die Firma Thomas Gaida aus Wemmetsweiler (Saar) hat den Auftrag zum Bau des Spieltisches und des Fernwerks erhalten. Neben allen Funktionen, die auch am bisherigen Spieltisch (der weiterhin unverändert erhalten ist) möglich sind, sind noch weitere Möglichkeiten enthalten, die noch mehr Klangkombinationen erlauben, z. B.:
- Der Spieltisch enthält 4 Manuale, der Manualumfang ist um 3 Töne, der Pedalumfang um 2 Töne nach oben erweitert worden.
- Jedes Register ist auf jedem Manual sowohl in Normallage als auch 1 Oktave tiefer oder höher spielbar, im Pedal 1 und 2 Oktaven höher.
- Die geteilten Windladen in Grand-Orgue, Récit und Pedal können nun auch getrennt voneinander verwendet werden, dadurch erhöhen sich die Registriermöglichkeiten.
- Die Register können auch auf Knopfdruck sowohl ladenweise als auch komplett halbtönig verschoben werden (Transposer).
- Im Pedal kann man zwei verschiedene Registrierungen gleichzeitig erklingen lassen (Pedale dividée).
- Für moderne Musik und Improvisation gibt es ein „Sostenuto“, früher „Tastenfessel“ genannt, die Töne klingen auch nach Loslassen der Hand oder des Fußes weiter. Diese Funktion liegt sowohl „normal“ (sobald eine weitere Taste gedrückt wird, wechselt der Klang) als auch „additiv“ (drückt man eine weitere Taste, klingt diese zusätzlich) vor.
- Es gibt eine Melodiekoppel, bei der die höchste Stimme automatisch eine Oktave höher mitklingt.
- Es gibt einen Pizzicato-Effekt (das Ventil wird nach dem Anspielen sofort automatisch geschlossen).
- Es gibt einen Orage-Effekt (Donner).
- Es gibt einen Sforzando-Effekt
- Es gibt mehr Speichermöglichkeiten für Registrierungen (10.000 statt 640 am alten Spieltisch).
- Ein Synthesizer kann an die Orgel angeschlossen werden, so dass elektronisch erzeugte Klänge und Pfeifenklänge gemischt werden können.
Wie oben erwähnt, wurde, ebenfalls von der Firma Gaida, ein schwellbares Fernwerk hinter dem Hochaltar zur Begleitung der Chorgruppen und kleinerer Gottesdienste sowie zur klangfarblichen Ergänzung und Bereicherung der Hauptorgel gebaut. Es wird vom elektrischen Spieltisch aus bedient und hat folgende Disposition:
Schleiflade (auf jedem Manual und dem Pedal in 16', 8' und 4'-Lage spielbar): Gambe 8', Flûte 4', Quinte 2 2/3', Doublette 2', Tierce 1 3/5'
Kegellade (Einzeltonsteuerung, daher auf jedem Werk mit getrennter Schaltung spielbar): Basse acoustique 32' (C-H akustisch, ab c° aus 16'), Bourdon 16', Bourdon 8', Voix céleste 8', Voix céleste 4' (aus 8'), Chalumeau 16' (ab c°, aus 8') Chalumeau 8', Chalumeau 4' (aus 8')
Tremulant für das ganze Werk
Der Verein der Orgelfreunde übernahm die kompletten Kosten für dieses Projekt. Wir danken allen Spender*innen herzlich für ihre Unterstützung!
Bilder von den Arbeiten gibt es hier.
Der neue Spieltisch in der Schreinerwerkstatt beim Orgelbauer Thomas Gaida.